
Der deutsche Regisseur Peter Thorwarth ist bisher vor allem bekannt für Komödien wie «Bang, Boom, Bang» (1999) oder «Der letzte Bulle» (2019), mit Blood Red Sky wagt er sich an eine düsterere Art von Film.
Nadja (Peri Baumeister) reist zusammen mit ihrem 10-jährigen Sohn Elias (Carl Anton Koch) nach New York für eine Behandlung gegen ihre seltene Krankheit. Auf dem Weg dahin, wird ihr Flugzeug von einer Gruppe mit unklaren Motiven entführt. Nadja sieht sich gezwungen das dunkle Geheimnis ihre Krankheit preiszugeben, um ihren Sohn zu retten.
Besagtes Geheimnis wird schon im Trailer und in fast allen Texten zum Film verraten: Nadja ist ein Vampir. Mit einem Medikament hält sie ihre «Krankheit» unter Kontrolle, aber um gegen eine ganze Gruppe von Angreifern anzukommen, muss sie ihr inneres Biest entfesseln.
Niemand hat hier einen Plan
Das Make-Up Departement macht dabei einen wunderbaren Job: Das, an «Nosferatu» (1922) angelehnte, Vampir-Design hat genau den richtigen Mix zwischen Monster und Menschlichkeit. So kann Peri Baumeister Nadjas inneren Konflikte ohne viel Worte hinüberbringen. Was allerdings wenig zum Einsatz kommt, sind spezielle Vampirfähigkeiten. Überhaupt braucht Nadja sehr lange, bis sie gegen die Angreifer halbwegs strategisch vorgeht und viele Actionsequenzen gleichen eher einem einfachen Gerangel. Ein überdrehtes Action-Spektakel im Flugzeug ist «Blood Red Sky» also nicht, auch wenn einige Szenen durchaus blutig werden.
Die Motivation der Entführer wird bis zuletzt nicht wirklich klar. Die Angreifer bleiben stereotypische Schablonen und ihr Plan ein schwammiges Etwas. Alexander Scheer gibt sich zwar als «Eightball» alle Mühe den unberechenbaren Psychopathen zu geben und ist einer der besten Teile des Films, aber am Ende kann auch er nur so viel herausholen, wie die Geschichte hergibt.
Ausser der 10-jährige Bub?
Überraschend viel zum Geschehen bei trägt Nadjas Sohn Elias und Carl Anton Koch spielt den Jungen, der zu früh erwachsen werden musste, gut. «Blood Red Sky» zeigt stellenweise mehr Interesse an der Mutter-Sohn Dynamik als an Vampir-Action. Ein eigentlich interessantes Konzept, nur bleiben die Charaktere zu blass und der Fokus am Ende zu stark auf der Entführung, um ein wirklich tiefes Drama herzugeben. Und so ist es dann halt mässig interessant, dabei zuzusehen wie ein 10-jähriger Bub wieder irgendwas macht, wenn zeitgleich seine Vampirmutter an Bord wäre.
So bleibt «Blood Red Sky» am Ende irgendwo in der Mitte von «Vampir-Action-Thriller» und «Mutter-Sohn-Drama» stecken und vermag bei beidem nicht so ganz zu überzeugen. Was den Film am Ende über Wasser hält, sind die originelle Idee und die Schauspielleistungen. Das reicht aber leider nicht, um die Spannung über zwei lange Stunden aufrecht zu halten.
Fazit
«Blood Red Sky» hat ein interessantes Konzept, verliert sich aber leider in zu vielen verschiedenen halbgaren Elementen.
Blood Red Sky ist aktuell nur NetflixDE streambar.
Blood Red Sky (2021), Regie: Peter Thorwarth, Deutschland/USA.
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