Sarah (Karen Gillian) wird mit einer tödlichen Krankheit diagnostiziert, für die es kein Heilmittel gibt. Immerhin kann sie aber das Leiden ihrer Familie linden, indem sie sich mit neuster Technologie klonen lässt. Der Klon (auch Gillian) soll nach Sarahs Tod ihr Leben übernehmen und als „Sarah Ersatz“ für den konstant abwesenden Ehemann Peter (Beulah Koale) und Sarahs klammernde Mutter (Maija Paunio) dienen. Dumm nur, dass zwei Dinge nach dem Klonen gehörig schief gehen: Zuerst stellt sich Sarahs Krankheit als doch nicht tödlich heraus und dann weigert sich ihr Klon zu sterben. Die gesetzlich vorgeschriebene Lösung für solch einen Fall: Ein Duell zwischen Klon und Original, auf Leben und Tod.
Tatsächlich spielt das Duell in Dual aber nur eine kleine Rolle, viel eher geht es darum, wie das Umfeld einen Menschen formen kann. Damit Sarahs Klon nicht nur körperlich eine gute Kopie von Sarah wird, sollen die beiden die restliche Zeit vor Sarahs Tod zusammen verbringen. Eigentlich soll der Klon dabei Sarahs Verhalten kopieren, tatsächlich entwickelt Sarah’s Klon aber ziemlich bald einen ganz eigenen Charakter. Was Sarah irritiert, gefällt ihrer Mutter und ihrem Ehemann Peter umso mehr. Beide bevorzugen bald den Klon über Sarah selbst und schlussendlich schmeisst Peter Sarah gar kurzerhand aus dem Haus.
Auf sich alleine gestellt, bucht Sarah den Kampftrainer Trent (Aaron Paul), um sich auf das Turnier vorzubereiten. Durch das Training entwickelt sich Sarah aber nicht nur körperlich weiter, ihre schon vor der Krankheit vorhandene Passivität, weicht bald einem sturen Kampfeswillen.
In den Trainingszenen spielen sich Aaron Paul und Gillian wunderbar die komödiantischen Bälle zu, enthält Dual doch auch eine gute Portion wunderbaren schwarzen, sarkastischen Humor. Was ein todernstes Drama sein könnte, wird so zu einem äusserst unterhaltsamen Trip mit überraschend vielen Lachern. Da stört es dann auch nicht so, dass Sarahs Training etwas zu viel Raum im Film einnimmt und ihre finale emotionale & körperliche Konfrontation mit ihrem Klon dadurch etwas zu kurz kommt. Das Endet landet Regisseur Riley Stearns ausserdem wieder wunderbar, womit Dual absolut einen Blick wert ist.
Fazit
Dual stellt sich die Frage, inwiefern das Umfeld einen Charakter formt, mit viel gelungem schwarzen Humor und einem interessantem Sci-Fi Konzept.
4/5 Sterne
Dual (2022) läuft um 17:00, 08. Juli 2022 noch einmal am 21. Neuchâtel International Fantastic Film Festival (NIFFF).
Dual (2022), Regie: Riley Stearns, USA/Finland.
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