Die 20-jährige Chloe (Lachlan Watson) nimmt an einem medizinischen Experiment teil, dass ihr vielleicht ihren Gehörsinn zurückgeben soll. Beim Vorbereitungsgespräch warnt die Ärztin sie, dass das Wiedererlangen des Gehörsinns für manche auch einen Schock sein kann, aber Chloe schlägt die Bedenken in den Wind, unter anderem, weil sie als Kind ja noch hören konnte.
Zurück in die Kindheit in einem verschlafenen Dorf geht es für Chloe nach der Operation auch in einem anderen Sinn: Sie reist in das alte Haus ihrer verstorbenen Mutter, um es für einen Verkauf vorzubereiten. Dort, abgelegen und umgeben von alten Erinnerungen, passiert es dann tatsächlich: Chloes Gehörsinn kehrt zurück. Nur scheint sie nun auch Dinge zu hören, die gar nicht da sind.
The Unheard hängt mit seinem minimalen Plot mehrheitlich an der Performance von Watson als Chleo und diese liefert eine einwandfreie Leistung ab. Das ungewöhnliche Sounddesign nimmt dazu oft Chloes Perspektive ein und lässt die Zuschauenden nur gerade so viel hören, wie Chloe es eben auch würde. Das funktioniert ganz gut, auch wenn der Geräuschpegel nicht immer einwandfrei Sinn macht.
Neben den plötzlich auftauchenden Stimmen wirft Regisseur Brown ausserdem noch andere Spannungselemente in den Mix, wie zum Beispiel die nicht ganz vertrauenswürdigen Nachbarn und Rückblenden zu was auch immer im Jahr passierte als Chloe ihren Gehörsinn verlor. Am Ende stolpert er aber auch genau diese vielen verschiedenen Elemente, so wirkt The Unheard oft ziellos, viele Elemente wiederholden sich und das Ende kommt aus dem Nichts. Letzteres hat auch damit zu tun, dass die Charaktere kaum ausgearbeitet scheinen, selbst über Chloe erfahren wir kaum etwas ausserhalb ihrer Gehörlosigkeit. So bleibt ein eigentlich durchaus emotionales Ende am Schluss viel flacher, als es hätte sein können.
2.5/5 Sterne
The Unheard ist auf Shudder streambar.
The Unheard (2023), Regie: Jeffrey A. Brown, USA.
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