Jimmy (Jakob Hasselstrøm) steht auf Metal und Okkultes. In der Schule ist er damit ein Aussenseiter, bis Amir (Razi Irawani) neu zur Klasse stösst. Dieser freundet sich mit Jimmy an und überzeugt ihn bei einer Mitschülerin ein Ritual abzuhalten, um die Mädchen zu beindrucken. Dabei geht ein klein wenig etwas schief und während Jimmy und Amir sich noch über die neue Aufmerksamkeit der Mitschülerinnen freuen, lauert im Schatten bald Dunkles.
Dabei erhält Jimmy bereits in der ersten Szene eine Warnung: Während er am Friedhof versucht seine tote Mutter zu kontaktieren, wird er von einer düsteren Vision heimgesucht. Leider wird da gleich die grösste Schwäche des Films sichtbar, die digitalen Specialeffekte. Glücklicherweise kommen diese nur selten zum Einsatz und die Macher setzen in vielen Gruselszenen lieber auf praktische Effekte.
Die grösste Stärke des Films liegt in seinen emotionalen Geschichten. Neben allen Geistern, Zombies und Totenbeschwörern dreht sich Necromancer um Jimmy’s Umgang mit dem Tod seiner Mutter und der Distanz, die der Tod zwischen Vater und Sohn geschaffen hat. Daneben funktioniert die freundschaftliche Chemie zwischen Hasselstrøm und Irawani als Jimmy und Amir wunderbar. Während Hasselstrøm die ernsten emotionalen Momente trägt, sorgt Irawani für Humor.
So stürzt sich Jimmy voller ernstem Enthusiasmus in das Ritual, während Amir vor allem damit Eindruck schinden will und dafür auch gerne mit Raucheffekten nachhilft.
Was entgegen der deutschen Tagline des Films, «Stay Metal», dafür kaum eine Rolle spielt ist Metal an sich. Eine Ode an Metalmusik wie etwa Deathgasm (2105) ist der Film nicht. Die vorhandene Filmmusik von Jonas Frederik ist dafür aber derart gut, dass sie die schwachen Spezialeffekte atmosphärisch locker über Wasser hält.
Das kommt auch den Horrorszenen zugute, in denen die Hommage der Filmmacher an die 80er deutlich hervortritt. Der Splatterfaktor ist allerdings, im Gegensatz zu dem, was das Marketing vermuten lässt, sehr zurückhaltend.
Alles in allem bietet Necromacer damit ordentliche Unterhaltung, in der die Lektion «Fokussiere dich auf die Lebendigen der Gegenwart, statt auf die Toten der Vergangenheit.» sehr wortwörtlich von Jimmy gelernt werden muss.
Fazit
Necromancer holpert bei den Effekten manchmal über sein kleines Budget, sticht dafür aber mit seiner Geschichte mit viel Herz heraus, die sich einwandfrei mit dem Humor und Grusel vermischt.
3/5 Sterne
Necromacer ist ab dem 15.01.2021 auf DVD, Blu-Ray & digital erhältlich.
Necromancer – Stay Metal / Lad de døde hvile (2018), Regie: Sohail A. Hassan, Dänemark.
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