Es gibt Filme, für die eine Sternebewertung nicht wirklich passt, VHYes ist so einer. Die Geschichte, die VHYes eigentlich erzählen will, funktioniert mässig. Der junge Ralph erhält in den 80er Jahren eine Kamera zu Weihnachten geschenkt und beginnt sofort alles zu filmen. Dazu verwendet er aus Versehen das alte Hochzeitsvideo seiner Eltern.
VHYes besteht somit aus Ausschnitten von Ralphs Leben, Szenen aus der Hochzeit und Aufnahmen von TV-Sendungen, alle wild durcheinander gewürfelt. Erst ganz am Schluss ergibt sich daraus so etwas wie eine Geschichte über Ralphs Eltern, aber die «Auflösung» kommt viel zu spät und wirkt nicht wirklich gut aufgebaut.
Trotzdem bietet VHYes durchaus Unterhaltung in Form der Fernsehaufnahmen. Von alten Verkaufsendungen, über schlechte Filmtrailer, bis hin zu (Dialog-)Ausschnitten aus miesen Pornos sammeln sich im Film eine ganze Menge an lustigen Momenten mit wunderbaren Darstellern wie Mark Proksch (What We Do In The Shadows Serie) oder Kerri Kenney (A Series of Unfortunate Events).
Letztere ist etwa Moderatorin einer «angeleiteten Malsendung», in der sie mit ihren Zuschauern Schritt für Schritt ein Landschaftsgemälde mahlt und nebenbei auf UFOs aufmerksam macht. In der enthusiastischen Fitness-Sendung wiederum mögen nicht alle mit dem «ultimativen Speck-Weg» Tempo mithalten und ein örtliches Sorority-Haus hat eine grausige Vergangenheit.
VHYes fühlt sich somit an, als ob man eine Kollektion von lustigen Youtube-Videos anschauen würde, die wild durcheinander geschnitten sind. Das macht den Film nicht zu etwas, das man gesehen haben muss, bietet aber ganz gute Hintergrundunterhaltung.
Fazit
Die eigentliche Geschichte von VHYes funktioniert nicht, aber die TV-Aufnahmen bieten eine unterhaltsame Ansammlung an (extra-schlechtem) Retro-Fernsehen.
2.5/5 Sterne
VHYes läuft vom 03. – 11. Juli 2020 an der Online-Ausgabe des NIFFF (nur CH).
VHYes (2019), Regie: Jack Henry Robbins, USA.
(Titelbild: NIFFF)
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