
In «Vicious Fun» kommt ein Horror-Filmkritiker aus Versehen einer Gruppe Serienmörder*innen näher als ihm lieb ist.
Joel (Evan Marsh) schreibt für ein Horror Magazin und versucht sich nebenbei als nicht sonderlich erfolgreicher Drehbuchschreiber. In seinem Liebesleben geht es auch nicht gerade grossartig zu, weswegen er sich in einer Bar allein zulaufen lässt. Als er sich anschliessend spät nachts auf den Weg nach Hause macht, stolpert er in eine Selbsthilfegruppe von Serienmörder*innen.
In der Gruppe vertreten sind so ziemlich alle gängigsten Serienmörder-Klischees: Vom Axtmörder, der am liebsten Sommer-Schullager heimsucht, bis hin zum Buchhalter mit Vorliebe für Folterstunden. Joel gelingt es erst sich als einen der ihre auszugeben, bis ihm die Mörder*innen auf die Schliche kommen.
Von da an gibt es für Joel nur noch eines: Irgendwie versuchen zu überleben. Dabei erhält er zum Glück Unterstützung, stellt er sich allein doch so mässig talentiert darin an. Blutig wird es allerdings weniger als erwartet, zumindest für einen Film mit «Serienmörder-Selbsthilfegruppe» in der Beschreibung. Auch erzähltechnisch betritt «Vicious Fun» trotzt seines originellen Konzepts kaum neue Pfade.
Einer der wenigen Twist sorgt ausserdem ausgerechnet dafür, dass die einzige weibliche Hauptfigur «anständiger» wird und später darf der sonst ungeschickte Joel ihr natürlich auch noch aushelfen, um sein neues Selbstbewusstsein zu finden.
Spass macht «Vicious Fun» trotzdem wegen dem humorvollen Spiel mit Horrorklischees und den starken Darsteller*innen. Evan Marsh spielt den trotteligen, aber liebenswerten Joel fantastisch und Ari Millen als psychopathischer «Rich Boy»-Serienkiller ist eine Freude. Neonfarben und ein guter Synthie-Soundtrack obendrauf und Vicious Fun ist zwar nicht bahnbrechend, aber absolut gute Unterhaltung.
Fazit
«Vicious Fun» ist eine unterhaltsame, leichtfüssige Horror-Komödie.
3/5 Sterne
Vicious Fun lief am 20. Neuchâtel International Fantastic Film Festival und läuft in Deutschland ab dem 07.10.2021 in den Kinos.
Vicious Fun (2020), Regie: Cody Calahan, Kanada.
Schreibe einen Kommentar!